Ein Bild zu zeichnen mag in dieser digitalen schnellen Zeit recht altmodisch erscheinen.

Dabei ist es sehr reizvoll und vor allem unkompliziert, auf diese Weise etwas abzubilden. Es braucht lediglich einen Stift und ein Blatt Papier und schon kann es losgehen.

Das Papier muss kein teures Zeichenpapier sein, ich benutze auch gerne Recyling-Papier, einen alten Karton, Papiertüte oder die Rückseite eines Briefumschlages. Da ergeben sich unbegrenzte Möglichkeiten in Kombination mit diversen Zeichenutensilien wie z.B. Graphitstift, farbigen Aquarellstiften, Kreiden und Kohle. Sehr viel Freude macht mir auch der Einsatz von Tusche, einem schon seit Jahrtausenden verwendeten Material. Sie läßt sich nicht nur mit einem Pinsel, sondern auch sehr traditionell mit einem Federkiel, einer Rohrfeder oder einem gefundenen Hölzchen  auftragen. Da ergeben sich oft spannende und unerwartete Linien.

Sehr interessante Effekte lassen sich zudem durch die Verwendung von Farbstoffen, die uns die Natur direkt zur Verfügung stellt, erzielen. Sei es rote Bete-Saft, Früchtetee, Blaukrautwasser...   Da kann man viel experimentieren und ist eigentlich nie fertig.

 

Die meisten meiner Bilder zeichne ich im Botanischen Garten von München, denn die Pflanzenvielfalt dort ist einfach großartig.

Die Zeichnungen entstehen direkt vor der Pflanze im Freien bzw. in den Gewächshäusern, so kommt keine Pflanze zu Schaden.  Am liebsten zeichne ich an der Staffelei. Manchmal spielt die Witterung  (Regen, Wind, hohe Luftfeuchtigkeit) in den Malprozess  mit hinein, da  muss man offen sein für alles.